Frau Bittl, welche Rolle spielen Glaubenssätze in Bezug auf unsere Finanzen und warum haben sie so einen starken Einfluss auf unser Verhalten?
Angela Bittl: Tief sitzende, unbewusste, einschränkende Glaubenssätze beeinflussen unser finanzielles Verhalten enorm. Glaubenssätze bestimmen, wie wir mit Geld umgehen, wie wir es verdienen und auch ausgeben. Positive Glaubenssätze wie „Ich verdiene ein Leben im Wohlstand“ führen zu finanziellen Erfolgen, während negative Überzeugungen wie „Geld ist schlecht“ oder „Ich werde nie wirklichen Reichtum erreichen“ bremsen und limitieren eher unsere finanziellen Chancen. Das Bewusstsein und die Veränderung limitierender Glaubenssätze sind daher sehr entscheidend, um eine gesunde und erfolgreiche Beziehung zu Geld aufzubauen und sie auch langfristig zu halten. Und letztendlich ein Leben in finanzieller Fülle zu leben. Frei von Zukunftsängsten und Sorgen.
Glaubenssätze beeinflussen unser Verhalten zu Geld, weil sie tief in unserem Unterbewusstsein verankert sind. Sie sind wie ein innerer unsichtbarer Filter, der unsere Wahrnehmung der Welt und unsere Entscheidungen steuert, meistens, ohne dass wir es merken. Diese Überzeugungen entstehen primär in der Kindheit durch Erfahrungen und Erlebnisse, die im Zusammenhang mit den Eltern oder auch Großeltern stehen. Wenn wir zum Beispiel mit Aussagen oder Verhalten aufgewachsen sind und glauben, dass Geld schwer zu verdienen ist, vermeiden wir vielleicht erfüllende Chancen, oder handeln eher vorsichtig aus Angst zu scheitern. Glaubenssätze beeinflussen somit nicht nur, wie wir denken, sondern auch, wie wir fühlen und handeln, was direkt unsere finanziellen Ergebnisse beeinflusst.
Viele Menschen fühlen sich finanziell blockiert, ohne den Grund zu kennen. Welche typischen Glaubenssätze begegnen Ihnen in Ihrer Arbeit immer wieder?
Angela Bittl: Finanzielle Blockaden sind trotz des weltweiten Wohlstands für viele Menschen eine der größten Herausforderungen. Täglich begleite ich Menschen durch tiefe Bewusstseinsprozesse, um diese Blockaden zu erkennen und sie so zu transformieren, dass wirklicher, bewusster Wohlstand möglich wird.
Typische Glaubenssätze, die den finanziellen Wohlstand blockieren, sind:
„Reiche Menschen sind gierig und egoistisch.“
Diese Überzeugung kann dazu führen, dass finanzieller Erfolg vermieden wird – aus Angst, negativ wahrgenommen zu werden und dadurch allein zu bleiben.
„Geld ist die Wurzel allen Übels.“
Diese Überzeugung kann dazu führen, dass Menschen Geld stark ablehnen oder sich nicht mit finanziellen Zielen beschäftigen, weil sie glauben, Wohlstand sei mit negativen Eigenschaften verbunden. Wenn dieser Glaubenssatz wirkt, ist ein Leben mit finanziellen Nöten oft vorprogrammiert.
„Geld wächst nicht auf Bäumen.“
Aus dieser Überzeugung entsteht der Gedanke, dass Geld hart erarbeitet werden muss und immer mit Entbehrungen verbunden ist. Hart erarbeitetes Geld lässt einen sogar glauben, ein besserer Mensch zu sein, als wenn Geld mit Leichtigkeit verdient wird.
„Ich kann mit Geld nicht gut umgehen, ich weiß nicht, wie ich es anlegen soll.“
So ein Glaubenssatz bewirkt oft, dass alles dafür getan wird, um nicht mit Geld in Berührung zu kommen. Schließlich glaubt man ja, unfähig zu sein, damit umzugehen. Diese Vermeidungstaktik führt häufig zu Geldknappheit und damit zu einem Leben voller finanzieller Sorgen.
„Reiche Menschen sind oberflächlich.“
Dieser Glaubenssatz begegnet mir in meiner Arbeit sehr häufig. Viele Menschen möchten mitfühlend und empathisch sein. Wenn sie jedoch glauben, dass Geld zu Oberflächlichkeit führt, entscheiden sie sich unbewusst dafür, lieber kein Geld zu haben, um sozial und hilfsbereit zu bleiben. Dass das eine mit dem anderen nichts zu tun hat, muss oft erst ins Bewusstsein rücken. Übrigens ist dies ein Glaubenssatz, der häufig durch Erzählungen der Eltern als vermeintliche Wahrheit übernommen und verankert wurde.
„Über Geld spricht man nicht.“ – Als wäre Geld etwas Peinliches, über das man sich sogar schämen müsste.
„Geld macht nicht glücklich.“
„Geld ist nicht wichtig.“
„Geld verdirbt den Charakter.“
Wie entstehen solche finanziellen Glaubenssätze, und warum begleiten sie uns oft ein Leben lang?
Angela Bittl: Geld-Glaubenssätze entstehen in der Kindheit, geprägt durch wiederholte Erfahrungen, Erziehung und die Beobachtung des Verhaltens von Eltern oder anderen wichtigen Bezugspersonen.
Wenn wir als Kind zum Beispiel in einem Umfeld aufwachsen, in dem es ständig finanzielle Sorgen und Nöte gibt, entwickeln wir früh die Überzeugung, dass Geld immer knapp und schwer zu verdienen ist. Positive Erfahrungen mit Wohlstand oder finanzieller Sicherheit hingegen fördern das Vertrauen in die eigenen finanziellen Fähigkeiten. Dadurch wird das Verdienen von Geld als etwas Einfaches und Selbstverständliches wahrgenommen.
Auch gesellschaftliche Normen, Medien und soziale Umfelder spielen eine bedeutende Rolle dabei, wie wir Geld und Wohlstand wahrnehmen. Oft übernehmen wir unbewusst bestimmte Werte oder Glaubenssätze aus unserem Umfeld und halten sie für unsere eigenen. Deshalb ist es so wichtig, sich mit der Kindheit und deren Einflüssen auseinanderzusetzen.
Glaubenssätze begleiten uns ein Leben lang, weil sie tief im Unterbewusstsein verankert sind. Leider tendiert unser Gehirn dazu, diese Überzeugungen zu verstärken, indem es Informationen und Erfahrungen bevorzugt wahrnimmt, die mit den bestehenden Glaubenssätzen übereinstimmen. Dadurch wird es schwieriger, alternative Perspektiven oder Verhaltensweisen zu entwickeln – selbst dann, wenn uns später bewusst wird, dass diese Glaubenssätze uns limitieren. Sie sind oft so fest in unsere Identität integriert, dass sie unser Handeln automatisch steuern, ohne dass wir aktiv darüber nachdenken.
Die Veränderung dieser tief verwurzelten Glaubensüberzeugungen erfordert bewusste Arbeit und oft auch Unterstützung, um neue, förderliche Glaubenssätze zu etablieren. Das Alte muss zuerst an die Oberfläche kommen, damit Neues entstehen kann.
Sie sprechen von „Geldblockaden“. Wie können wir erkennen, dass unser finanzielles Verhalten durch solche Blockaden gesteuert wird?
Angela Bittl: Es kann daran erkannt werden, wenn sich das Leben nur noch anstrengend und schwer anfühlt, als würde man täglich gegen Windmühlen kämpfen. Zum Beispiel, wenn man Visionen und Wünsche hat, die einfach nicht erreicht werden, wenn die Geldausgaben dauerhaft höher sind als die Einnahmen. Wenn ständig Reparaturen anstehen und kaum Geld eingegangen ist, muss schon wieder etwas Neues angeschafft werden.
Ein ständiges Gefühl von Mangel, als würde es hinten und vorne nie ausreichen. Angst und Stress bei finanziellen Entscheidungen oder das beklemmende Gefühl, dass plötzlich kein Geld mehr da sein könnte und man vielleicht sogar unter einer Brücke landen könnte.
Ständige Geldprobleme, die es unmöglich machen, etwas zur Seite zu legen oder zu sparen. Geldabfluss trägt die Energie des Mangels in sich – das Gefühl, dass Geld einfach nicht bleiben kann.
Können Sie uns ein Beispiel aus Ihrer Praxis geben, wie jemand durch die Veränderung eines Glaubenssatzes finanzielle Freiheit erlangen konnte?
Angela Bittl: Ich hatte eine Klientin, die sich schon seit vielen Jahren eine Weltreise gönnen wollte. Doch jedes Mal, wenn sie sich etwas Geld erspart hatte, kam eine größere Autoreparatur oder sie musste eine unerwartete Anschaffung für ihr Haus bezahlen.
Wir begaben uns gemeinsam auf die Entdeckungsreise zu ihrem tief sitzenden Glaubenssatz und entdeckten, dass sich in ihrem Leben ein Muster wiederholte, das sie bereits in ihrer Kindheit bei ihren Eltern erlebt hatte.
Ihre Eltern waren Landleute mit einem Bauernhof, auf dem viel und hart gearbeitet werden musste. Es gab eigentlich nie die Zeit oder Möglichkeit, in den Urlaub zu fahren – die Landwirtschaft hatte immer Vorrang. Und wenn doch einmal etwas Geld übrig war, wurde es schnell für unvorhergesehene Ausgaben gebraucht: Eine Kuh wurde krank oder ein landwirtschaftliches Gerät musste neu angeschafft oder repariert werden. Diese Gespräche und Erfahrungen hatte sie als Kind wie ein Schwamm aufgesogen und fest daran geglaubt, dass das Leben eben so sei. Für sie stand fest: Zeit und Geld für Urlaub ist ein Luxus, den es nicht gibt.
Unbewusst lebte sie das Lebensmuster ihrer Eltern weiter, weil sie überzeugt war, dass es richtig sei. Wir haben daran gearbeitet, diesen Glaubenssatz zu ändern. Sie begann, ihre eigene Geschichte neu zu schreiben und sich von der Identifikation mit der Lebensweise ihrer Eltern zu lösen.
Ein Jahr später war es ihr möglich, ihr Leben in Fülle zu genießen – und sie erfüllte sich endlich ihren Traum: Sie ging auf Weltreise!
Welche ersten Schritte empfehlen Sie, um limitierende Überzeugungen zu Geld zu identifizieren und zu transformieren?
Angela Bittl: Der wichtigste erste Schritt ist, sich der eigenen Gedanken über Geld bewusst zu werden. Viele limitierende Überzeugungen entstehen unbewusst und begleiten uns oft schon seit der Kindheit. Daher empfehle ich, mit Selbstreflexion zu beginnen. Stellen Sie sich Fragen wie: Welche Gedanken und Gefühle tauchen immer wieder auf, wenn ich an Geld denke? oder Welche Überzeugungen habe ich über Reichtum und finanzielle Sicherheit?
Es hilft enorm, diese Gedanken schriftlich festzuhalten – etwa in Form eines Geld-Tagebuchs. Notieren Sie regelmäßig, was Ihnen durch den Kopf geht, wenn es um Geld geht. Fragen Sie sich auch: Wie fühlt sich Geld für mich an? und Wo im Körper spüre ich diese Gedanken besonders stark? Diese bewusste Auseinandersetzung bringt oft tiefer liegende Blockaden ans Licht.
Ein weiterer Schritt ist die gezielte Erforschung bestehender Glaubenssätze. Fragen Sie sich: Stammen diese Überzeugungen aus meiner Kindheit? Wurden sie mir von meinen Eltern oder meinem Umfeld vermittelt? Oder haben sich diese Gedanken durch eigene Erfahrungen entwickelt? Je mehr Verständnis für die Herkunft dieser Überzeugungen entsteht, desto leichter können sie verändert und losgelassen werden.
Zusätzlich empfehle ich, sich von inspirierenden Quellen beeinflussen zu lassen. Bücher erfolgreicher Menschen zu lesen oder sich mit positiven und lösungsorientierten Menschen zu umgeben, kann helfen, neue Denkmuster zu entwickeln. Das Umfeld prägt unser Denken enorm, deshalb ist es wichtig, sich bewusst mit Menschen auszutauschen, die finanziell erfüllt leben und eine gesunde Einstellung zu Geld haben.
Und nicht zuletzt: Übernehmen Sie Verantwortung für Ihre Finanzen. Seien Sie bereit, neue Wege auszuprobieren und Veränderungen aktiv anzugehen – auch wenn nicht alles sofort funktioniert. Finanzielle Freiheit beginnt mit der Bereitschaft, alte Muster loszulassen und sich mutig neuen Möglichkeiten zu öffnen.
Wie können Führungskräfte und Unternehmer von der Arbeit mit finanziellen Glaubenssätzen profitieren, insbesondere in Bezug auf die Unternehmensführung?
Angela Bittl: Das Erkennen und Verstehen von einschränkenden Glaubenssätzen kann Führungskräften und Unternehmern dabei helfen, ihre eigenen limitierenden Überzeugungen zu erkennen, zu transformieren und neue, förderliche Denkweisen zu entwickeln. Dies wirkt sich nicht nur direkt auf den finanziellen Erfolg des Unternehmens aus, sondern beeinflusst auch die Unternehmenskultur, das Wachstum und die langfristige Stabilität positiv.
Ein stabiles und positives finanzielles Mindset ist einer der wichtigsten Schlüssel für eine erfolgreiche und zukunftsfähige Unternehmensführung. Diese innere Haltung wirkt sich auf die Zusammenarbeit und die Effektivität auf allen Ebenen des Unternehmens aus – und davon profitiert jeder.
Viele Menschen verbinden Geld mit negativen Emotionen wie Angst oder Schuldgefühlen. Wie kann man eine gesunde Beziehung zu Geld aufbauen?
Angela Bittl: Eine gesunde Beziehung zu Geld entsteht durch bewusstes Hinschauen und die aktive Arbeit an den eigenen Gedanken und Gefühlen rund um dieses Thema. Wie so oft ist es ein Prozess, der Zeit und Engagement erfordert, sich jedoch langfristig auszahlt.
Indem negative Emotionen wie Angst, Scham oder Schuld in Bezug auf Geld erkannt, geheilt und losgelassen werden, kann eine respektvolle und wertschätzende Haltung zu Geld entwickelt werden. Gleichzeitig wächst die Bereitschaft, finanzielle Verantwortung zu übernehmen. Das führt nicht nur zu einer verbesserten finanziellen Situation, sondern auch zu mehr innerem Frieden und Zufriedenheit im Umgang mit Geld.
Gefühle von Scham und Schuld in Bezug auf Geld sind oft alte Lasten, die eher für Schwere sorgen, anstatt einen leichten und entspannten Umgang mit Geld zu ermöglichen. Wer sich diesen Gefühlen stellt und sie bewusst auflöst, schafft Raum für eine gesunde und positive Beziehung zu Geld.
Welche Rolle spielt Selbstreflexion bei der Veränderung finanzieller Muster und welche Techniken sind besonders wirkungsvoll?
Angela Bittl: Selbstreflexion ist der zentrale Schlüssel, um finanzielle Blockaden und limitierende Glaubenssätze zu erkennen und nachhaltig zu verändern. Durch regelmäßige, tägliche Reflexion und den gezielten Einsatz von Techniken wie Journaling, Achtsamkeit, Visualisierung und kognitive Umstrukturierung können finanzielle Muster bewusst verändert und eine gesunde, positive Beziehung zu Geld aufgebaut werden.
Diese innere Veränderung wirkt sich nicht nur auf die Finanzen aus, sondern verbessert auch die allgemeine Lebensqualität.
Wie bei allen Transformationsprozessen spielt die Regelmäßigkeit eine entscheidende Rolle, um neue Denk- und Verhaltensmuster zu etablieren. Es reicht nicht aus, gelegentlich ein wenig Selbstreflexion zu betreiben. Dieser Prozess sollte vielmehr ein fester Bestandteil des Alltags werden. Erst durch diese konsequente Praxis entfalten sich die positiven Effekte und bringen langfristig spürbare Veränderungen.
Welche Botschaft möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben, um finanzielle Blockaden zu lösen und ihren Kontostand nachhaltig positiv zu beeinflussen?
Angela Bittl: Die wichtigste Botschaft, die ich unseren Lesern mit auf den Weg geben möchte, ist: Jede Veränderung beginnt im Inneren. Unsere Gedanken, Überzeugungen und Emotionen über Geld beeinflussen direkt, wie wir mit unseren Finanzen umgehen und welche finanziellen Ergebnisse wir erzielen. Wir selbst haben es in der Hand.
Es gibt niemanden, dem wir die Verantwortung dafür abgeben können – auch nicht den Eltern oder Vorfahren. Jeder hat in seinem Leben sein Bestes gegeben und das erreicht, wovon er überzeugt war.
Wenn wir unsere Überzeugungen über Geld verändern, verändert sich auch unser Kontostand. Alles, was uns im Außen gespiegelt wird – auch unsere finanziellen Umstände – hat mit uns selbst zu tun. Und genau hier beginnt die Veränderung.
Doch vor allem braucht es die Bereitschaft, genauer hinzuschauen. Ehrlich mit sich selbst zu sein und bereit, das zu verändern, was einem nicht mehr dient. Es bedeutet auch, bereit zu sein, das zu fühlen, was in Bezug auf Geld noch schmerzt. Eine offene und ehrliche Auseinandersetzung mit sich selbst und das Thema Geld ist unerlässlich.
Denken Sie immer daran: Der Weg zu finanzieller Freiheit und Wohlstand beginnt mit der Veränderung Ihrer inneren Einstellung. Sie haben die Kraft, Ihre finanzielle Realität zu gestalten – fangen Sie heute an! Und gestalten Sie Ihr Leben NEU – ganz nach Ihren inneren Visionen und Wünschen.
Frau Bittl, ich danke Ihnen herzlich für Ihre Zeit und dafür, dass Sie Ihre wertvollen Erfahrungen und Einsichten mit uns geteilt haben. Ihre Impulse sind inspirierend und werden unseren Lesern sicher helfen, ihre finanzielle Einstellung zu überdenken und neue Wege zu gehen.
Vielen Dank für das offene und bereichernde Gespräch!
Angela Bittl verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung als visionäres Medium, spirituelle Coachin und Lichtarbeiterin. Mit ihrem intuitiven und ganzheitlichen Ansatz unterstützt sie Menschen dabei, emotionale, körperliche und spirituelle Blockaden aufzudecken und zu lösen. Ihre Arbeit begleitet Menschen auf dem Weg zu persönlichem Wachstum, innerer Verbundenheit und innerem Frieden.